Das grosse Finale ist vorbei. Kaum haben sich die Artisten mit dem letzten Umzug durch das Zelt vom hochverehrten Publikum verabschiedet, schon beginnen die Arbeiter mit dem Abbau der gigantischen Zeltstadt. Die Zelte werden abgebrochen, die Tiere verladen und die Wagen zum Bahnhof gebracht. Mit dem zirkuseigenen Zug werden Mensch, Tier und Material über Nacht zum nächsten Gastspielort transportiert. Am Morgen werden nur noch einige Haufen Sägemehl und Tiermist an das fahrende Volk erinnern. Der Zirkus wird dann schon mit dem Aufbau begonnen haben und massenweise Schaulustige anziehen. Selbst bei den damaligen amerikanischen Grosszirkussen wiederholte sich dieses Schauspiel mit der Ausnahme von grösseren Gastspielstädten wie New York und Chicago fast täglich und meist ohne Ausfalltage. Mit den Fotos des 57-teiligen Sonderzuges geht die Bilderserie des Howard Bros. Circus zu Ende. Das Modell ist im Ringling Museum in Sarrasota, Florida ganzjährig zu bestaunen.
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Freitag, 13. November 2009
Donnerstag, 12. November 2009
Howard Bros. Circus 1:15
Die Sideshow und die Menagerie wurden besucht. Das Eis verspeist. Nun geht es mit Popcorn und kalter Soda ins Chapiteau zur Hauptattraktionen des heutigen Abends. In 3 Manegen und auf jeweils 2 großen und kleinen Bühnen präsentieren Artisten, Tiere und Clowns gleichzeitig ihr Können. Während sich unter der Zeltkuppel des gigantischen Sechsmasters grazil das Luftballet bewegt geht es am Boden turbulent zu. Neben der sogenannten "Clownalley", der Clown Truppe welche das Publikum mit Sketchen und Späßen unterhält, werden Raubtiere und Exoten vorgeführt und verschiedene artistische Darbietungen, wie Schleuderbrett, Handstandequilibristik und Jockeyreiterei gezeigt. Die Kombination von verschiedenen Genres und Darbietungen war zwar nicht ungewöhnlich gehörte aber nicht zur Regel. Normalerweise wurden zur gleichen Zeit in allen drei Manegen ähnliche Darbietungen gezeigt. 1944 zeigte Ringling z.B. in allen 3 Manegen hochwertige Raubtiernummern mit Löwen, Tigern, Leoparden, Jaguaren und verschiedenen Bären. In der mittleren Manege, dem sogenannten "Center Ring" war dabei immer die beste Nummer oder Hauptattraktion zu sehen und deshalb bei Artisten sehr begehrt. Absoluter Höhepunkt der Vorstellung bildete damals die 36-köpfige Elefantenherde.
Mittwoch, 11. November 2009
Howard Bros. Circus 1:15
Der heutige Schwerpunkt liegt im Menagerie-und Aussenbereich des Circus. Die Fülle an Details ist atemberaubend. Besteck, Geschirr und sogar der Frühstücksschinken sind en miniature vorhanden und werten das Modell ungemein auf. Ein wahres Schmuckstück der Circusmodellbaukunst.
Neben dem eigentlichen Menageriezelt mit den Tierschautieren und der Elefantenherde, gibt es ein weiteres Stallzelt für die Zugpferde, welche die Wagen vom Bahnhof zum Zirkusplatz zogen. Zusammen mit den starken Kaltblütern wurden auch die Elefanten für Rangier-und Zugarbeiten, sowie zum Mastenstellen genutzt.
Ringling beschäftigte in seiner Blütezeit über 1000 Artisten, Tierlehrer, Angestellte und Arbeiter. Ein Teil der Arbeiter stärkt sich gerade im Küchenzelt und bereitet sich auf den baldigen Abbau vor. Ein- bis Zwei-Tages-Plätze waren bei Gastspielen in ländlichen Gegenden Amerikas üblich und so reiste der Mammuttrott nach der letzten Vorstellung sofort weiter. Bedenkt man die damaligen technischen und infrastrukturellen Verhältnisse, eine wahre logistische Meisterleistung welche von Mensch, Tier und Maschine alles forderte.
Dienstag, 10. November 2009
Montag, 9. November 2009
Howard Bros. Circus 1:15
Der Amerikaner Howard Tibbal erschuf in über 50 Jahren Bauzeit das wohl größte Circusmodell der Welt. Sein HOWARD BROS. Circus im Maßstab 1:15 belegt eine Fläche von mehr als 1150m² und wurde nach dem Vorbild des Ringling Brothers and Barnum & Bailey Circusses der 30er Jahre gestaltet. Die Anlage beherbergt neben einem Zirkuszug mit 57 Waggons den kompletten Circus mit Chapiteau, Menageriezelten, Side Show, Stallzelten, Garderobe und 152 Circuswagen,sowie über 800 Tiere und 8000 Figuren. In seiner Jugendzeit bat Herr Tibbal in einem Brief an Ringling darum den RBBB Namen, sowie das Logo, zur Gestaltung seines Modellcircusses zu benutzen. Da ihm dies leider untersagt wurde, wurde aus Ringling Brothers eben Howard Bros.
Neben ihren Dimensionen und der ungeheueren Masse von über 42000 Einzelteilen besticht die Anlage besonders durch ihre Liebe zum Detail und filigranen Ausführung. Das Modell steht heute im Ringling Museum in Sarrasota, Florida. Weitere Informationen zum Modell finden Sie hier.
Howard Tibbal
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